Macelaru/Arman/BRSO 1923-Der wilde Sound der 20er
- Artikel-Nr.: 900206
CD 1 | ||
1/01. 1. Anstürmend (ziemlich rasch) (Der rote Wirbeltanz) - Macelaru/Arman/BRSO | 05:15 | |
2/02. 2. Schwer, lastend (Der Tanz des Grauens) - Macelaru/Arman/BRSO | 05:55 | |
3/03. 3. Intermezzo: Fließende Achtel (Idylle) - Macelaru/Arman/BRSO | 02:31 | |
4/04. 4. Gemessen (Der Tanz des Schweigens) - Macelaru/Arman/BRSO | 04:13 | |
5/05. 5. Intermezzo: Lebhaft (Groteske) - Macelaru/Arman/BRSO | 02:44 | |
6/06. 6. Mäßige Viertel (Der Tanz des Erwachens) - Macelaru/Arman/BRSO | 09:36 | |
14/01. Nr. 1 Der Mensch - Macelaru/Arman/BRSO | 03:40 | |
15/02. Nr. 2 Tröstung - Macelaru/Arman/BRSO | 03:34 | |
16/03. Nr. 3 Die Römer (Ein Versuch in Versen) - Macelaru/Arman/BRSO | 02:31 | |
17/01. 1. Moderato - Macelaru/Arman/BRSO | 03:21 | |
18/02. 2. Allegro molto - Macelaru/Arman/BRSO | 02:22 | |
19/03. 3. Allegro vivace - Macelaru/Arman/BRSO | 03:08 | |
20/04. 4. Molto tranquillo - Macelaru/Arman/BRSO | 03:06 | |
21/05. 5. Comodo - Macelaru/Arman/BRSO | 01:07 | |
22/06. 6. Finale: Allegro - Macelaru/Arman/BRSO | 03:58 |
Setinhalt: | 1 |
Gesamtspieldauer: | 068:51h |
Erscheinungsdatum: | 20.01.2023 |
EAN/UPC-Code: | 4035719002065 |
Medium: | CD |
Komponist: | Toch/Weill/Krenek/Bartók |
Hersteller: | BR-KLASSIK |
Interpret: | Macelaru/Arman/BRSO |
Produktbeschreibung
29. Oktober 1923 - ein geschichtsträchtiges Datum. Inmitten des politischen wie wirtschaftlichen Krisenjahres wurde in der Dachkammer eines Bürogebäudes am Potsdamer Platz mit der ersten Sendung der "Berliner Funkstunde" das Zeitalter des öffentlichen Rundfunks in Deutschland eingeläutet. - Für die Produktion und Rezeption von Musik bot der Rundfunk ganz neue Möglichkeiten. Die auf der vorliegenden CD versammelten Komponisten profitierten nicht nur von diesen Entwicklungen, sondern gestalteten sie zum Teil auch aktiv mit. Kurt Weill begleitete als kritischer Chronist den rasanten Aufstieg des Rundfunks zum Massenmedium, reflektierte seine musikalische Nutzung in zahllosen Artikeln und komponierte Ende der 1920er-Jahre auch einige Rundfunkmusiken. Bereits 1924 erhielt Ernst Krenek den Auftrag, einen "Rundfunkblues" zu schreiben und machte das Radio in seiner erfolgreichen "Zeitoper" "Jonny spielt auf" von 1927 zu einem Bestandteil des dramatischen Geschehens. Und Ernst Toch, der an den technologischen und medialen Entwicklungen der Zeit äußerst interessiert war, komponierte 1929 mit seiner "Bunten Suite" ebenfalls eine auf die spezifischen Möglichkeiten des Mediums zugeschnittene Radiomusik. Das Krisenjahr 1923 erlebte der aus Wien stammende jüdische Komponist Ernst Toch in Mannheim, wo am 19. November mit großem Erfolg seine "Tanz-Suite" für Flöte, Klarinette, Violine, Viola, Kontrabass und Schlagzeug op. 30 uraufgeführt wurde. In dem Auftragswerk für die Ausdruckstänzerin Frieda Ursula Back, die dessen Uraufführung choreographierte, konnte Toch sein Interesse an spartenübergreifender Zusammenarbeit und neuen Ausdrucksformen umsetzen. Sein virtuoser und fantasievoller Umgang mit dem Instrumentarium gehört zu den faszinierendsten Aspekten der Suite. Der im Sommer 1923 entstandene "Frauentanz" für Sopran, Flöte, Viola, Klarinette, Horn und Fagott op. 10 von Kurt Weill spiegelt das zeittypische Interesse an kammermusikalischen Formationen wider. Ausschlaggebend war dabei nicht nur ein neues Klang- und Ausdrucksideal, sondern auch die Erfahrung, dass in Zeiten der Krise klein besetzte Stücke bessere Aufführungschancen besaßen. Der Liederzyklus fand rasch Anerkennung. Nach der erfolgreichen Berliner Uraufführung im Februar 1924 erschien er einige Monate später als erstes Werk des jungen Komponisten im Druck und war bis 1927 sein meistgespieltes Stück. Der enorm produktive Ernst Krenek hatte in Berlin wesentliche Impulse für sein Schaffen gefunden/ als sich die Krise im Sommer 1923 zuspitzte, kehrte er nach Österreich zurück, wo er im Oktober die "Drei gemischten Chöre" a cappella op. 22 auf Gedichte von Matthias Claudius komponierte. Die volksliedhaften Vorlagen eines Lyrikers aus der Epoche der Empfindsamkeit gestaltete Krenek als Parabeln, die zeitgenössische Erfahrungen und Entwicklungen kritisch reflektieren und kommentieren. Für das Festkonzert anlässlich des 50. Jahrestags der Vereinigung der Städte Buda und Pest zur Haupt- und Residenzstadt Budapest im Herbst 1923 schuf Béla Bartók seine "Tanz-Suite" für Orchester - eine "pikante Geschichte", wie der internationalistisch eingestellte Komponist in einer privaten Mitteilung erklärte. Seine Musik durchkreuzte die kulturpolitischen Absichten der "ultra-christlich-nationalen" Auftraggeber auf geniale Weise. - Nach kammermusikalischen Werken beschließt ein großes Orchesterwerk das Programm der vorliegenden CD.
CD 1 | ||
1/01. 1. Anstürmend (ziemlich rasch) (Der rote Wirbeltanz) - Macelaru/Arman/BRSO | 05:15 | |
2/02. 2. Schwer, lastend (Der Tanz des Grauens) - Macelaru/Arman/BRSO | 05:55 | |
3/03. 3. Intermezzo: Fließende Achtel (Idylle) - Macelaru/Arman/BRSO | 02:31 | |
4/04. 4. Gemessen (Der Tanz des Schweigens) - Macelaru/Arman/BRSO | 04:13 | |
5/05. 5. Intermezzo: Lebhaft (Groteske) - Macelaru/Arman/BRSO | 02:44 | |
6/06. 6. Mäßige Viertel (Der Tanz des Erwachens) - Macelaru/Arman/BRSO | 09:36 | |
14/01. Nr. 1 Der Mensch - Macelaru/Arman/BRSO | 03:40 | |
15/02. Nr. 2 Tröstung - Macelaru/Arman/BRSO | 03:34 | |
16/03. Nr. 3 Die Römer (Ein Versuch in Versen) - Macelaru/Arman/BRSO | 02:31 | |
17/01. 1. Moderato - Macelaru/Arman/BRSO | 03:21 | |
18/02. 2. Allegro molto - Macelaru/Arman/BRSO | 02:22 | |
19/03. 3. Allegro vivace - Macelaru/Arman/BRSO | 03:08 | |
20/04. 4. Molto tranquillo - Macelaru/Arman/BRSO | 03:06 | |
21/05. 5. Comodo - Macelaru/Arman/BRSO | 01:07 | |
22/06. 6. Finale: Allegro - Macelaru/Arman/BRSO | 03:58 |
Setinhalt: | 1 |
Gesamtspieldauer: | 068:51h |
Erscheinungsdatum: | 20.01.2023 |
EAN/UPC-Code: | 4035719002065 |
Medium: | CD |
Komponist: | Toch/Weill/Krenek/Bartók |
Hersteller: | BR-KLASSIK |
Interpret: | Macelaru/Arman/BRSO |
Produktbeschreibung
29. Oktober 1923 - ein geschichtsträchtiges Datum. Inmitten des politischen wie wirtschaftlichen Krisenjahres wurde in der Dachkammer eines Bürogebäudes am Potsdamer Platz mit der ersten Sendung der "Berliner Funkstunde" das Zeitalter des öffentlichen Rundfunks in Deutschland eingeläutet. - Für die Produktion und Rezeption von Musik bot der Rundfunk ganz neue Möglichkeiten. Die auf der vorliegenden CD versammelten Komponisten profitierten nicht nur von diesen Entwicklungen, sondern gestalteten sie zum Teil auch aktiv mit. Kurt Weill begleitete als kritischer Chronist den rasanten Aufstieg des Rundfunks zum Massenmedium, reflektierte seine musikalische Nutzung in zahllosen Artikeln und komponierte Ende der 1920er-Jahre auch einige Rundfunkmusiken. Bereits 1924 erhielt Ernst Krenek den Auftrag, einen "Rundfunkblues" zu schreiben und machte das Radio in seiner erfolgreichen "Zeitoper" "Jonny spielt auf" von 1927 zu einem Bestandteil des dramatischen Geschehens. Und Ernst Toch, der an den technologischen und medialen Entwicklungen der Zeit äußerst interessiert war, komponierte 1929 mit seiner "Bunten Suite" ebenfalls eine auf die spezifischen Möglichkeiten des Mediums zugeschnittene Radiomusik. Das Krisenjahr 1923 erlebte der aus Wien stammende jüdische Komponist Ernst Toch in Mannheim, wo am 19. November mit großem Erfolg seine "Tanz-Suite" für Flöte, Klarinette, Violine, Viola, Kontrabass und Schlagzeug op. 30 uraufgeführt wurde. In dem Auftragswerk für die Ausdruckstänzerin Frieda Ursula Back, die dessen Uraufführung choreographierte, konnte Toch sein Interesse an spartenübergreifender Zusammenarbeit und neuen Ausdrucksformen umsetzen. Sein virtuoser und fantasievoller Umgang mit dem Instrumentarium gehört zu den faszinierendsten Aspekten der Suite. Der im Sommer 1923 entstandene "Frauentanz" für Sopran, Flöte, Viola, Klarinette, Horn und Fagott op. 10 von Kurt Weill spiegelt das zeittypische Interesse an kammermusikalischen Formationen wider. Ausschlaggebend war dabei nicht nur ein neues Klang- und Ausdrucksideal, sondern auch die Erfahrung, dass in Zeiten der Krise klein besetzte Stücke bessere Aufführungschancen besaßen. Der Liederzyklus fand rasch Anerkennung. Nach der erfolgreichen Berliner Uraufführung im Februar 1924 erschien er einige Monate später als erstes Werk des jungen Komponisten im Druck und war bis 1927 sein meistgespieltes Stück. Der enorm produktive Ernst Krenek hatte in Berlin wesentliche Impulse für sein Schaffen gefunden/ als sich die Krise im Sommer 1923 zuspitzte, kehrte er nach Österreich zurück, wo er im Oktober die "Drei gemischten Chöre" a cappella op. 22 auf Gedichte von Matthias Claudius komponierte. Die volksliedhaften Vorlagen eines Lyrikers aus der Epoche der Empfindsamkeit gestaltete Krenek als Parabeln, die zeitgenössische Erfahrungen und Entwicklungen kritisch reflektieren und kommentieren. Für das Festkonzert anlässlich des 50. Jahrestags der Vereinigung der Städte Buda und Pest zur Haupt- und Residenzstadt Budapest im Herbst 1923 schuf Béla Bartók seine "Tanz-Suite" für Orchester - eine "pikante Geschichte", wie der internationalistisch eingestellte Komponist in einer privaten Mitteilung erklärte. Seine Musik durchkreuzte die kulturpolitischen Absichten der "ultra-christlich-nationalen" Auftraggeber auf geniale Weise. - Nach kammermusikalischen Werken beschließt ein großes Orchesterwerk das Programm der vorliegenden CD.